Aufräumarbeiten

Zwar wurde das Zentrum Skopjes von dem Unwetter überwiegend verschont, die äußeren Bezirke stehen aber teilweise immer noch unter Wasser und die Häuser müssen renoviert werden.

Da wir aufgrund des Sturms und der darauffolgenden Flut bei Nadez am Dienstag immer noch kein fließendes Wasser hatten, gab das uns die Zeit im Stadtteil Ченто bei den Aufräumarbeiten mitanzupacken:

Als wir den Bezirk erreichen fahren wir vorbei an einem notdürftig eingerichteten Lager in, was ich annehme, einer Turnhalle und Schule, vor dem sich Menschen, Autos und humanitäre Hilfe häufen.

Aus dem Fenster sehe ich den vom Schlamm bedeckten Bürgersteig, bzw. sehe ihn eben nicht und unser Auto fährt durch den Matsch auf der Straße. Kurz darauf stehen auch wir knöcheltief im Schlamm. Wir helfen mit bei einer Familie im Haus das komplette Erdgeschoss von Möbeln und Parkettboden zu befreien, der sich ohnehin schon gelöst hat. An der Wand bezeugt ein Schmutzstreifen, dass das Wasser hier fast einen Meter hoch gestanden haben muss. Nachdem dann alles rausgeräumt ist beginnen wir damit mit Schaufeln, Eimern und Besen den Boden so gut es geht trockenzulegen und vom Schlamm zu befreien. Eimer um Eimer landen vor der Tür und es will einfach nicht weniger werden.

Die Besitzerin des Hauses dankt uns, ihr stehen Tränen in den Augen. In der Pause werden wir regelrecht gezwungen Brot, Käse, Saft und Kaffee anzunehmen.

Auf der Straße türmt sich eine Barikade aus Möbeln und durchgeweichtem Holz, Planen und allem was sonst noch so aus den Häusern geschleppt wurde. Im Zentrum sah man von dem Unwetter schon am Tag darauf nichts mehr, aber hier wird es noch länger dauern, bis die sichtbaren Spuren des Sturms beseitigt sind.

Die Neue ist da

Letztes Wochenende kam meine Nachfolgerin Miri hier in Skopje an. Jetzt heißt es einarbeiten, herumführen, Tipps und Tricks weitergeben, alles erklären und was sonst noch so dazugehört.

Es ist gerade ein ganz schönes Deja-Vu, da es mich ungeheuer an meine ersten Tage hier erinnert, als ich die Sprache noch nicht konnte und alles neu und unbekannt war.

 

Einmal um den See

Nachdem wir letzte Woche erst einige Zeit auf einem Campingplatz in der Nähe von Struga verbrachten, beschlossen wir spontan uns noch Sveti Naum und Pogradec anzusehen und brachen auf zu unserem Abenteuer:

In 80 2 Tagen um die Welt den Ohridsee

Unsere Reise begann in dem kleinen Örtchen Калишта (Kalishta) von dem wir die 4km nach Struga trampten. Von dort ging es dann weiter nach Охрид (Ohrid), wo wir allerdings außer auf dem Markt und zum Essen eigentlich keine Zeit verbrachten, da wir die Stadt schon kannten.

Nächstes Ziel: Das Kloster Свети Наум (Sveti Naum) im Nationalpark Галачицца (Galatshica) an der albanischen Grenze. Die Hälfte des Weges wurden wir mitgenommen, aber dann hielt niemand mehr an und wir nahmen letztendlich doch den Bus. Mit dem ehemaligen italienischen Kleinbus ging es die gewundene Straße entlang, vorbei an kleinen Dörfern und immer wieder offenbarte sich der wunderschöne Ohridsee.

 

Endlich kamen wir in Sveti Naum an. Das im 9. Jahrhundert erbaute Kloster ist UNESCO Weltkulturerbe und auch für die auf dem Gelände lebenden Pfauen bekannt. Leicht erstaunt betrat ich den Vorhof auf dem sich viele Menschen an einer Badestelle drängten. So hatte ich mir das Kloster nicht vorgestellt, aber im hinteren Bereich mit den eigentlichen kirchlichen Gebäuden ging es dann auch schon ganz anders zu.

 

Und an dem Punkt an dem wir am Morgen die Sonne um kurz vor 6 Uhr über den See hinweg hatten aufgehen sehen, sahen wir nun von der anderen Seite des Wassers aus, wie sie hinter den Bergen verschwand.

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Übernachtet haben wir auf dem an Sveti Naum grenzenden Militärgebiet, bzw. dem zugehörigen Campingplatz dazu. Vorne stand ein Schild mit „Nur … erlaubt.“, welches allerdings so verwittert ist, dass man weder auf Mazedonisch, noch auf Englisch, noch aus der Kombination beider Sprachen erschließen konnte, was es heißen sollte. Wir sahen nur einen Campingplatz und fragten halt mal nach. Vor dem Rezeptionshäusschen saßen zwei Soldaten, die uns auch direkt ansprachen als wir auf sie zukamen. Als dann immer wieder darauf herumgeritten wurde, dass man hier nur mit mazedonischen Ausweisen übernachten dürfe und ich mit dem Mann hinter der Theke schon fast am diskutieren war, dass unsere mazedonischen Ausweise gültig sind, auch wenn sie eine andere Farbe haben als die der gebürtigen Mazedonier ging uns dann doch auf, dass der Campingplatz wahrscheinlich hier zum Militärgebiet gehört und deshalb so darauf beharrt wird. Letztendlich durften wir dann doch bleiben, wir sollten uns einfach nicht als Ausländer zu erkennen geben, wurde uns noch mitgeteilt.

Am nächsten Morgen fragten wir beim Auschecken nach dem besten Weg zur Grenze, da der von Maps vorgeschlagene Weg mitten durch das Militärgelände führt. Wir sollten kurz warten. Dann begleitete uns ein Soldat über eben empfohlenen Weg quer über das Gelände und schloss dann extra für uns oben noch das eine Tor auf. Unsere eigene persönliche Militäreskorte bis 100m vor die Grenze. Also trotz des Beharrens und des langwierigen „Eincheck-Prozesses“ muss ich sagen, unhöflich oder unfreundlich waren sie nicht.

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An der Grenze ist fast nichts los, nur alle paar Minuten kommt ein Auto, aber dann finden wir doch recht schnell jemanden, der uns mit nach Pogradec nimmt.

Wir schauten uns ein wenig die winzige Stadt an und beschlossen einfach zu Fuß mal der Straße am See entlang zu folgen. Und so geht es dann durch die Häuser, Dörfer und Felder an der großen, neuen Straße entlang. Wir sehen viele Fischerboote und Hühner, Kühe, Esel und Pferde, Bahngleise, die so zugewachsen sind, dass hier schon seit Jahren kein Zug mehr gefahren ist und die dann auch einfach mal mittendrin aufhören. Mit unseren Rucksäcken fallen wir natürlich sofort überall auf und die Menschen grüßen uns, lächeln und winken uns zu. Auf eine Rückkehr nach Struga schon an diesem Tag hatten wir keine Lust und schlugen deshalb abends unweit ein paar Häusern hinter einem Maisfeld in einer wilden Wiese am See neben einem der für Albanien so typischen Bunker unser Zelt auf. Zwischen dem Konzert der Grillen und dem Geruch von wilder Minze schläft es sich ungemein gut auf der weichen Wiese.

Am Tag darauf ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück und aufstocken unserer Essensvorräte erstmal per Anhalter an die Grenze, mal wieder zu Fuß rüber und dann war auch schnell jemand bereit uns mit nach Struga zu nehmen.

Hier standen wir nun, einmal um den See gereist und gönnten uns erstmal Crepe 🙂

Eingeladen nach Кавадарци (Kavadarci)

Vor einiger Zeit wurden wir von der Familie unserer Sprachlehrerin nach Kavadarci eingeladen.

Nach 2 stündiger Busfahrt werden wir von Valentina abgeholt und durch die Stadt geführt. Es folgen zwei wundervolle Tage mit einem Besuch eines verwünschen aussehenden Parks, Boza trinken, Eis essen, schwimmen im Freibad in Negotino und gemäßtet werden von Vale’s Mutter.

Es gibt die köstlichsten mazedonischen Speißen: Pita, Shopska, Jufki, Gjefrek, Gravtshe Tavtshe … alles selbstgemacht versteht sich. Außerdem dann natürlich noch Trauben und Wassermelone, und und und.

Glücklich und kugelrund sitzen wir dann am Sonntagabend wieder im Bus nach Skopje.

 

Ich will nicht gehen!

Spätestens heute muss ich es wohl oder übel einsehen, die Tatsache, die zwar irgendwie immer vorhanden war, ich mich aber konstant weigerte sie wahrzunehmen: Das Ende naht.

Heute bleibt mir noch genau ein Monat und ich weiß überhaupt nicht, wie ich alles hier einfach zurücklassen soll! Eigentlich bin ich doch gerade erst angekommen! Zumindest fühlt es sich so an. Alles wandelt sich irgendwie wieder hin zu dem Tag an dem ich hier landete, die Luft ist staubig, die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel, und so sehr ich mir doch zwischendurch wünsche, es möge ein paar Grad abkühlen, umso mehr weiß ich jedoch, dass ich in einem Monat schwermütig den Erinnerungen an das heiße Skopje nachhänge, wenn sich dann im September das Herbstwetter wieder über Deutschland hermacht.

Jeden Tag wird mir nun deutlicher bewusst, wie viele Sachen ich vermissen werde. Dinge, die einst so fremd waren, sind jetzt vollkommen natürlich, die Fremdheit ist zum Alltag geworden.

Wie werde ich das vermissen! Am meisten wahrscheinlich die Kinder, ist mir doch schon bitter bewusst geworden, dass ich nicht erleben werde, wie die neuen Erstklässler lesen lernen, Freunde, Kollegen, Menschen von denen ich mich früher oder später verabschieden muss auf ein hoffentlich baldiges, aber noch undefiniertes Wiedersehen. Die achso fremde Sprache, die mir inzwischen so flüssig über die Zunge geht, das Essen, die Märkte, das bunte Pferdegeschirr der Zugtiere von so manchem Gefährt, Pferdekarren auf der Hauptstraße, wildes Gedränge auf Plätzen und Straßen, Kinder, die einem auf dem Weg zur Arbeit schon in die Arme fallen, die Musik, die jetzt im Sommer aus geöffneten Fenstern und Türen klingt, ja wahrscheinlich sogar den Turbofolk den so mancher Busfahrer hört. Busse durch Winken mitten auf der Straße anhalten, und ja, auch wenn ich das manchmal nicht so recht zugeben will, ab und zu einmal die Ausländerkarte spielen um sich unangenehmen Situationen zu entwinden. Die Cafes, die Süßwarenläden, den Park, mein Dach, englisches Fernsehen nur mit Untertiteln, mieserabel synchronisierte türkische Serien, ohne Sonnencreme und Sonnenbrille das Haus verlassen undenkbar, Hahnenwasser bestellen normal, Wasserflasche an öffentlichen Trinkbrunnen auffüllen. Bojler einschalten vorm Duschen, sonst kein warmes Wasser, die klemmende Waschmaschinentür.

Noch immer schiebe ich die Wahrheit vor mir her, will es nicht wahrhaben, doch bald steht meine Nachfolgerin vor der Tür.

Nochmal alles bis zum allerletzten Moment ausnutzen und schonmal Pläne für das Wiederkommen schmieden.

Kulturaustausch Shutka – Tearce

An den letzen beiden Wochenenden fand ein kultureller Austausch mit Kindern bei Nadez und Kindern der Grundschule in Tearce statt. Der ausschließlich von Freiwilligen organisierte Austausch brachte somit ethnische Roma und ethnische Albaner zusammen.

Erst einmal musste ganz schön viel Vorarbeit geleistet werden. Abgesehen von Logistik und Transport etc. mussten auch Kinder gefunden werden, denen es erlaubt ist ein Wochenende in einer anderen Stadt ohne Familienmitglied zu verbringen. Ganz schön viel Überzeugungsarbeit mit den Elten also. Letztendlich hatten wir 9 Kinder, die am ersten Wochenende im Bildungszentrum bei Nadez mit 4 hergereisten aus Tearce übernachten und am darauffolgenden Wochenende nahmen wir 7 der Kinder mit nach Tearce.

Mit viel Spielen und kreativem Programm, Kochen, Lagerfeuer und vielem mehr wurde versucht die Themen Toleranz, Gleichheit und Abbau von Vorurteilen zu vermitteln. Es waren an jedem Wochenende 6 Freiwillige anwesend, die durchgehend auch die Nacht über vor Ort  waren und zusätzlich tagsüber Kollegen und Kolleginnen, die ihr Wochenende freiwillig dafür opferten. Schließlich hatten wir dann die meiste Zeit über unter den Mithelfenden auch Muttersprachler aller drei Sprachen (Romanes, Albanisch und Mazedonisch), was die Kommunikation und Vermittlung unter den Kindern um einiges erleichterte. Aber gerade in Tearce, während der Zeit in der kein mazedonisch Muttersprachler anwesend war, war es interessant mitanzusehen, wie untereinander, zwischen den Kindern aus Shutka und Tearce, aber auch zwischen den Kindern und uns Freiwilligen lief, obwohl Mazedonisch für keinen einzigender Anwesenden die erste Sprache war.

Während der Tage stellten wir fest, dass vor allem das Tanzen beide Gruppen sehr verband und somit wurde viel Zeit mit gemeinsamen Tanzen verbracht und ich kann jetzt endlich auch den traditionell auf Hochzeiten getanzten Oro.

Die Kinder hatten alle unglaublich viel Spaß und es gab keinen Zwischenfall, mit dem wir nicht zurechtgekommen wären. Zwar waren die Nächte immer recht kurz, aber das war eigentlich von Anfang an klar gewesen, vor allem da die Kinder, mit denen wir von Nadez die Stunde nach Tearce fuhren, das allererste Mal irgendwo ohne ihre Eltern übernachteten.

Da alles gut funktioniert hat, hoffen wir, dass die nun entstandene Verknüpfung zwischen den NGOs C.S.I. Nadez in Shuto Orizari, Skopje, LOJA in Tetovo und dem CED in Tearce auch in Zukunft die Möglichkeit zur Kooperation bietet.

Viva Polonia

In den letzten zwei Wochen hatte ich die Möglichkeit einige der Freiwilligen in Polen zu besuchen und mir auf dem Weg noch weitere Städte anzusehen. Ich muss sagen, dass ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen wäre in Polen Urlaub zu machen und kann jetzt überhaupt nicht mehr nachvollziehen warum. Die wunderschönen Fassaden, die Sprache, das Essen und die Menschen haben mich wirklich beeindruckt. Hier ein kleiner Einblick, Bilder bitte für die Beschreibungen anklicken 🙂

Seglerstadt Gdańsk (Danzig)

 

Das von 11 Seen umgebene Olsztyn – und das Freilichtmuseum in Olsztynek

 

Hauptstadt Warszawa (Warschau)

 

Ehemalige Königsstadt Kraków (Krakau)

 

Heimat der Zwerge Wrocław (Breslau)

 

Ich danke meinen wundervollen Mitfreiwilligen und zwei liebenswürdigen Couchsurfern für die herzliche Aufnahme und die Einweihung in Geschichte, Umgebung, Arbeitsstelle und Kultur!

Gartenarbeit

Bei Nadez arbeiten wir jetzt seit einigen Wochen auch im Garten. Das Gebiet, das zu Beginn noch aussah wie ein Urwald … tut dies immer noch. Naja, also zumindest in den Bereichen, die wir noch nicht umgegraben haben. Inzwischen befinden sich allerdings auch 4 überwiegend unkrautfreie Beete dort, die mit Tomaten, Paprika und Kürbisen bepflanzt sind.

Da der Garten vollkommen in der Verantwortung der deutschen Freiwilligen liegt verbringen wir nun also oft morgends erst einmal eine Stunde im Garten und zupfen mit 4/5 Kindern Unkraut, oder gießen eimerweise Wasser, oder pflanzen ein.

Ziel ist es, dass im Herbst geerntet werden kann und dann alle einen Anteil mit nach Hause nehmen dürfen.

Das Asylheim in Vizbegovo

Seit einigen Wochen bin ich Freitags, wenn der Sozialarbeiter vor Ort ist im Asylheim in Vizbegovo, einem Dorf direkt außerhalb von Skopje.

Seit die Grenzen geschlossen sind stecken auch Menschen in Mazedonien fest. Die meisten befinden sich im Flüchtlingslager in Tabanovce an der serbischen Grenze in der Hoffnung, doch irgendwie durchzukommen. Aber einige sind auch in dem Asylheim hier.

Der Jesuit Refugee Service, mit dem wir auch im Camp in Gevgelija geholfen haben betreibt dort nun einen Kindergarten, in dem ich einmal die Woche mithelfe.

Auf dem Gelände befindet sich auch ein Komplex für Langzeitflüchtlinge, geflüchtete Roma aus dem Kosovo, die dort mittlerweile seit etwa 20 Jahren wohnen. Mit ihnen und den Mitarbeitern kann ich mazedonisch sprechen, aber die Kinder im Kindergarten sprechen wenn überhaupt, dann nur englisch. Aber einige der älteren (etwa 13 / 14 Jahre alt) sind sehr begeistert dabei mir über englisch arabisch beizubringen. Zwar gestaltet sich es manchmal schwierig, den schnellen Lauten und den englischen Erklärungenzu folgen, die eben gerade so gut sind, wie mein Gegenüber englisch spricht. Aber Hallo, mein Name ist …, Wie heißt du?, habe ich inzwischen schon gemeistert und somit erleichtert sich schon mal die erste Kommunikation, vor allem mit den kleinen Kindern, die wenn sie schon sprechen, dann nur ihre Muttersprache können. Zwar sprechen nicht alle Bewohner des Asylheims englisch oder arabisch, aber bisher konnte man sich immer irgendwie verständlich machen.

Etwa 20 Kinder mit ihren Familien halten sich dort auf. Für mich heißt es an der Pforte, Lichna Karta abgeben und einmal unterschreiben, dann in den Kindergarten. Dort ist inzwischen auch eine hauptamtliche Angestellte, der ich dann zur Hand gehe. Die meisten Kinder sind in der Lage sich selbst zu beschäftigen, und wenn genug da sind werden auch Lern-Workshops gemacht, wie beispielsweise das kyrillische oder englische Alphabet. Der Raum ist liebevoll eingerichtet, mit Teppich, Sofa, vielen Spielsachen und einem riesigen Haufen Kuscheltieren. Meine Aufgabe besteht darin, aufzupassen, dass sich niemand verletzt, verhindern das ein Gerangel ausbricht, bei Streit dazwischen gehen und am Ende aufräumen und aufpassen, dass alle Spielsachen im Kindergarten bleiben und nicht in den (8-Bett) Zimmern verschwinden.

Die älteren sitzen am liebsten bei uns am Tisch und unterhalten sich mit uns – oder versuchen mir arabisch beizubringen. Als mir mein Gegenüber das arabische Alphabet auf ein Blatt Papier schreibt, bin ich dann doch ganz froh, dass mazedonisch nur in kyrillisch ist.

Aber so ruhig die Situation auch manchmal wirken mag, und so glücklich eines der kleinen Kinder immer am Lächeln ist, gut sind die Bedingungen trotzdem nicht. Die Kinder gehen nicht in die Schule, haben nichts zu tun, Essen gibt es einmal am Tag, mittags um 1, und ärztliche Betreuung in Sachen Traumabearbeitung ist auch nicht gegeben. An einer Wand im Kindergarten hängen ganz viele Kinderzeichnungen, eine beliebte Beschäftigung und zwischen Bildern von Regenbögen, grünen Wiesen und glücklichen Menschen, befinden sich auch die Zeichnung eines brennenden Hauses und ein Bild, das ein Strichmännchen zeigt, dass auf ein weiteres mit einer Waffe ziehlt.